Donnerstag, 28. März 2024
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Aus der Orts- und Feuerwehrgeschichte

Plankenfels am Eingangstor zur Fränkischen Schweiz bietet inmitten der Fels-, Wald- und Flußlandschaften ein malerisches Bild. Es gehört noch zum Oberen Wiesenttal. Zwei Flüsse, die Lochau und die Truppach münden in die Wiesent ein. An der Westseite des Dorfes, rund 50 m seitlich der Hauptstraße und 396 m hoch über dem Wiesenttal steht das Schloß Plankenfels. Es war schon 1283 Sitz der 1634 ausgestorbenen Herren von Plankenfels, von denen einer um 1322 Bischof von Regensburg gewesen ist. Nach Erlöschen dieses Geschlechts waren die Besitznachfolger die Herren von Laineck, Lüschwitz, Schlammersdorf, Tettau und um 1780 die von Egloffstein. Diese verkauften 1881 das Schloß an die Gastwirtsfamilie Maisel und heute teilen sich denSchloßbesitz die Familien Keck und Windisch. Das Schloß besteht aus einem neueren und einem älteren Gebäude, die beide durch einen Verbindungsbau zusammengeschlossen sind. Zerstört wurde das Schloß im Bauernkrieg 1525 unter dem Besitz des Georg von Plankenfels – wurde aber kurz darauf wiederhergestellt. Über der Eingangstür des neueren Teils ziert das Wappen derer von Schlammersdorf mit der Jahreszahl 1744 das Gebäude.

Auch am Plankenstein, 434 m hoch, am Zusammenfluß von Wiesent, Truppach und Lochau stand einst eine strategisch, aber längst abgegangene Höhenburg. Sie wurde ebenfalls im Jahre 1525 von aufrührerischen Bauern zerstört. Von dieser Burg aus konnte man die in der Nähe vorbeiführende alte Heerstraße, die Nürnberg mit Leipzig verband, und von Hilpoldstein kommend, den Weg über Plankenfels, Kainach nach Weismain nahm beobachten. Bis Plankenfels besaß der Burggraf von Nürnberg das Geleitschutzrecht und von hier ab bis außerhalb Kainach der Bischof von Bamberg. Von der einst so mächtigen Burg ist jetzt über der Erde kein Mauerwerk mehr zu sehen. Die erste urkundliche Erwähnung dieser Burg ist aus dem Jahre 1217.

Aus der 125jährigen Vereinsgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Plankenfels ist zu sehen, daß es seit der Gründung am 6.Mai 1875 immer Bürger gab, die durch Tatkraft und rege Aktivität bei Bränden und anderenNotständen immer bereit waren Hilfe zu leisten zum Schutze ihrer Gemeinde und der Umgebung. Aus dem vorliegenden Gründungsstammbuch ist folgende Eintragung zu entnehmen: „Unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Hoheit Prinz-Regenten Luitpold von Bayern, Bayerischer-Landes-Feuerwehr-Verband, der freiwilligen Feuerwehr Plankenfels wird hiermit bestätigt, daß sie als Mitglied des bayerischen Landes-Feuerwehr-Verbandes, und als am 30.Januar 1875 gegründet, in die Grundliste desselben eingetragen ist. München, am 1.Januar 1899. Bayerischer-Landes-Feuerwehr-Ausschuß.“

Das vor hundertfünfundzwanzig Jahren begonnene Werk der Gründer, die auferlegte Verpflichtungen zur Nächstenliebe und Schutz von Hab und Gut ist auch heute noch der Freiwilligen Feuerwehr oberstes Ziel. Zur Erinnerung an die Gründer wird der 125. Geburtstag in Anwesenheit verschiedener Persönlichkeiten gefeiert. 1.Bürgermeister Franz Will hat die Schirmherrschaft übernommen.

Durch die Vorstandschaft der Freiwilligen Feuerwehr wurde 1919 der Antrag zur Errichtung eines Kriegerdenkmals eingereicht. Bis zum Jahre 1934 war die Wehr mit einer Handdruckspritze ausgerüstet. Im gleichen Jahr wurde die erste Motorspritze und 1961 eine TS 8 gekauft. 1963 haben schon zwei Gruppen das Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt. 1967 folgte eine Gruppe mit dem Silbernen, 1973 absolvierte eine Jugendgruppe das Leistungsabzeichen in Bronze. Nach vollzogener Gebietsreform konnten erstmalig 208 Freiwillige Feuerwehren und fünf Werkfeuerwehren das Großlandkreises Bayreuth ihren 1.Kreisfeuerwehrtag vom 6. bis 9.Juli in Plankenfels feiern, der auch für viele zu einem besonderen Erlebnis wurde. Vom 11.bis 14.Juli 1975 feierte die Wehr ihr 100jähriges und vom 14.bis 17.Juli 1983 ihr 110jähriges Gründungsfest.

Neben zahlreichen auswärtigen Einsätzen, hatte die Wehr in Plankenfels selbst einige größere Brände anGebäuden zu bekämpfen. Ein Großbrand beim Jahreswechsel 93/94 wobei der Gasthof Schreyer vollständig niederbrannte, war in jüngster Vergangenheit der größte und längste Einsatz der Wehr, der über 36 Stunden dauerte.

Wie aus alten Unterlagen hervor geht gehörte die Feuerwehr schon immer dem Feuerwehrverband an. So gehörte Sie auch zu den Feuerwehren die am 5.Mai 1994 den Kreisfeuerwehrverband Bayreuth in Glashütten gründeten.

In den 80er Jahren hatte die Wehr den Wunsch ein Neues Gerätehaus zu bauen. Im Jahr 1988 kaufte die Gemeinde den Bauplatz für ein Gerätehaus. Es vergingen aber noch Jahre bis es soweit war. Bei der Jahreshauptversammlung 1997 wurde ein Bauausschuß gegründet. Im Juli 1997 war es dann soweit. Die Gemeinde lies die Baugrube ausheben. Die Wehrmänner begannen mit den Arbeiten für die Fundamente und Grundmauern, die Bodenplatte wurde betoniert. Es wurde gearbeitet bis der erste Schnee fiel. Im Frühjahr 1998 wurde weiter gemacht. Im Mai 1998 wurde Richtfest gefeiert. Als der Rohbau erstellt war, gingen die Arbeiten schleppend voran. Als der 1.Vorstand in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die Ausschreibungsunterlagen erarbeiteten, kam wieder Bewegung in die Baustelle. Folgende Leistungen wurden von den Feuerwehrleuten erbracht:


-Einschalen und Betonieren der Fundamente und Grundmauern
-Vorarbeiten und Betonieren der Bodenplatte einschließlich Turmfundament
-Einschalen der Treppe und Betonieren
-Einbau der Abstützung zum Verlegen des Unterzuges und der Decke
-Verlegen und Überbeton der Decke
-Mithilfe bei Errichten des Dachstuhls
-Dachschalung, Lattung, Ziegeleindeckung, Dachrinne
-Stellen des Gerüst für Rohbau und Verputzen
-Stellen des Gerüst für Turmverschalung
-Turm, Bretterverschalung anbringen und Lüftungsgitter einbauen
-Gesamte Elektroinstallation
-Gesamte Wasser- und Abwasserinstallation
-Anfertigen und Einbau der Garderobe
-Am Spitzboden Spannplatten verlegen
-Dachisolierung, Unterkonstruktion für die Gipskartonplatten an der Dachschräge anbringen
-Anfertigen und Einbau der kompletten Fenster und Haustüre
-Gipskartonplatten an Ständerwände schrauben und verspachteln
-Mithilfe beim Einbau des Schlauchaufzuges
-Installation des Sanitäreinrichtung
-Fertigen des Treppengeländers
-Kauf und Einbau der Küche
-Beschaffung und Kauf der Schulungsraum Einrichtung
-Einbau des Erdgastanks
-Verlegen der Wasserleitungen und des Kanalanschlusses
-Einbau des Oelabscheiders
-Stellen der gesamten Palisadenwände
-Pflastern des gesamten Hofraumes
-Anlegen der Außenanlage
-Decken und Wände tapezieren und streichen

Um alle diese Arbeiten zu erledigen erbrachten die Feuerwehrleute insgesamt ca. 7000 Arbeitsstunden. Die wenigen übrigen Arbeiten wurden von Fachfirmen ausgeführt. Durch die hohe Eigenleistung der Wehr war erst der Neubau möglich. Ein besonderer Dank gilt der Gemeinde die trotz knapper Haushaltsmittel den Neubau ermöglichte.

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